© Jessica Kourkounis

Filmkritik

„Lost Girls“: Quälende Ungewissheit auf Netflix

Nach dem Verschwinden ihrer Tochter überschlagen sich die Ereignisse im Leben einer Mutter.

von Oezguer Anil

03/24/2020, 12:11 PM

Mari Gilbert (Amy Ryan) wohnt zusammen mit ihren beiden Teenie-Töchtern Sherre (Thomasin McKenzie) und Sarra (Oona Laurence) in Long Island. Die alleinerziehende Mutter hat mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen und bittet ihre älteste Tochter Shannon, die inzwischen alleine lebt, um Unterstützung. Als die sonst so pünktliche Tochter nicht zum Abendessen erscheint, ahnt Mari nichts Gutes. Ihre Tochter ist wie vom Erdboden verschluckt. Auf ihrer Suche erfährt die verzweifelte Mutter, dass Shannon als Prostituierte gearbeitet hat. Tage vergehen und die Polizei macht keine großen Anstalten Shannon zu finden, doch dann tauchen vier Leichen auf.

Packend

ein ActiveCampaign Widget Platzhalter.

Wir würden hier gerne ein ActiveCampaign Widget zeigen. Leider haben Sie uns hierfür keine Zustimmung gegeben. Wenn Sie diesen anzeigen wollen, stimmen sie bitte ActiveCampaign zu.

„Lost Girls“ ist ein düsterer Thriller, der den Zuseher Schritt für Schritt in die Geheimnisse einer Familie einführt. Die größte Stärke der Netflix-Produktion ist die Tatsache, dass man hier keiner Figur trauen kann. Egal ob Polizist, Mutter oder Freundin, niemand möchte sich hier die Blöße geben und alle beschuldigen sich gegenseitig. Dieser Erzählstil macht neugierig und regt die Fantasie des Zusehers an, der beginnt, in jeder noch so kleinen Nebenfigur einen potentiellen Mörder zu sehen. Die Regisseurin beschränkt sich auf die Kernkonflikte innerhalb der Familie und bietet eine solide Inszenierung. Sie reicht zwar nicht an die Thriller-Meister David Fincher ("Sieben", "Gone Girl") und Denis Villeneuve ("Prisoners", "Die Frau, die singt") heran, aber Fans des Genres kommen dennoch auf ihre Kosten.

Ensemble

Amy Ryan spielt hier die frustrierte Mutter, die an ihre Figur in Ben AfflecksGone Baby Gone“ erinnert, für die sie eine Oscar-Nominierung erhielt. Sie trägt die ganze Last eines hochkomplexen Milieus auf ihren Schultern und schafft es sowohl ihre Verzweiflung als auch ihre Reue glaubwürdig zu vermitteln. Ihre Töchter werden von Thomasin McKenzie, die ihren großen Durchbruch mit „JoJo Rabbit“ feierte, und Oona Laurence, die neben Nicole Kidman in „Die Verführten“ zu sehen war, gespielt. In der Rolle des Polizisten kann der viel zu oft unterschätzte Gabriel Byrne auftrumpfen. Der irische Schauspieler wird oft in Nebenrollen besetzt, aber konnte in Joachim TriersLouder than Bombs“ zeigen, dass er auch im hohen Alter das Zeug zum Hauptdarsteller hat.

Netflix

„Lost Girls“ setzt als Thriller zwar keine neuen Maßstäbe, aber bietet mit den spannenden Charakteren und unvorhersehbaren Wendungen gute Unterhaltung. 

Kommentare

Kurier.tvMotor.atKurier.atFreizeit.atFilm.atImmmopartnersuchepartnersucheSpieleCreated by Icons Producer from the Noun Project profilkat